Das komplette Solar-Wohnmobil

Kaum eine Branche steht aktuell vor derart großen Veränderungen wie der Automotive‐Bereich. Eine wesentliche Aufgabe ist es, Alternativen zum Verbrennungsmotor zu entwickeln, die eine nachhaltige Mobilität gewährleisten. Die Erwin Hymer Group forscht bereits seit Jahren im Bereich der alternativen Antriebstechnik. Auf dem Caravan Salon 2017 präsentiert sie mit ihrer Marke Dethleffs die Studie e.home, ein rein elektrisch angetriebenes Reisemobil.

Der Markt für Elektromobilität wächst kontinuierlich. Nach Einschätzung von Experten wird der Anteil elektrisch angetriebener Fahrzeuge im Jahr 2030 weltweit bei 30 bis 40 Prozent liegen. Als moderne und nachhaltige Antriebstechnik reduziert Elektromobilität die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und birgt gleichzeitig großes Potenzial hinsichtlich des Klimaschutzes und der Erschließung neuer Märkte. Der weltweite Bestand an Elektroautos ist im Jahr 2016 um rund 73 Prozent auf 1,3 Millionen Fahrzeuge gestiegen. Bis 2020 sollen nach den Plänen der Bundesregierung bereits eine Million Elektrofahrzeuge allein auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Beste Voraussetzungen, um die Möglichkeiten dieser Antriebstechnologie auch für Reisemobile zu testen.

Ein Reisemobil, das Strom produziert

Die Konzeptstudie e.home ist ein rein elektrisch angetriebenes Reisemobil auf Basis eines Iveco Daily Electric Chassis. Drei in das Chassis integrierte Natrium‐Nickelchlorid‐Batterien mit einer Leistung von 3x 76Ah bei 400 Volt ermöglichen erste Reichweiten von 180 Kilometern. Der gesamte Wohnbereich bezieht den Strom über die Fahrzeugbatterien. Es gibt keine Gasversorgung mehr, sondern es wird ausschließlich mit Strom gekocht und geheizt. Eine weitere Besonderheit: Das Fahrzeug ist gleichzeitig Energiesammler und ‐speicher. Eine mit Dünnschicht‐Solarzellen bestückte Photovoltaikfolie wurde großflächig auf dem Fahrzeug verbaut. Mit einer Gesamtfläche von 31 Quadratmetern produziert sie zusätzlich Strom mit einer Leistung von 3.000 Watt.

Solarkonzept fürs Wohnmobil

Neben dem elektrischen Antrieb zeigt die e.home Studie zahlreiche innovative Details wie z.B. eine elektrische Fensterverdunkelung. Eine elektrisch dimmbare Folie zwischen den Isolationsscheiben der

Fenster sorgt für Privatsphäre und schützt vor Blendung und Hitze. Weitere Funktionen umfassen unter anderem ein Fahrerassistenzpaket und ein komponentenübergreifendes Bussystem mit Sprachsteuerung.

Voraussetzung für die Mobilität der Zukunft

„Unser Entwicklungsfokus liegt zurzeit auf Themen wie Batteriekapazität, Fahrzeuggewicht und Konstruktion, denn wir wollen die Reichweite unserer Fahrzeuge zügig erhöhen. Unser Elektromobil erlangt die Marktreife, wenn es 500 Kilometer fahren kann, ohne dass es zwischendurch aufgeladen werden muss“, so Jörg Reithmeier, Vorstandsmitglied der Erwin Hymer Group.

Mit zunehmender Geschwindigkeit erfolgt auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur. Die Anzahl der Ladestationen in Deutschland soll mit Hilfe staatlicher Förderprogramme von heute 7.500 Stationen bis 2020 auf 20.000 Einheiten ausgebaut werden. Langfristiges Ziel der Europäischen Union ist eine flächendeckende Versorgung mit mindestens 750.000 Ladestationen, davon 150.000 in Deutschland. Auch bei der Ladegeschwindigkeit schreitet die Entwicklung voran. Bereits heute ermöglichen Schnellladestationen eine vollständige Batterieaufladung in zwei Stunden. Eine Ladung von 80 Prozent dauert nur noch 20 Minuten.

Neuartiger Konstruktionsansatz für den Leichtbau

Um eine möglichst große Reichweite mit Elektrofahrzeugen zu erzielen, ist neben der Batterieleistung auch das Gewicht des Fahrzeugs ein entscheidender Faktor. Ein wichtiges Forschungsfeld der Erwin Hymer Group ist daher der Leichtbau. Bei dem nur 638 Kilogramm schweren Caravan Coco der Marke Dethleffs kam erstmals der neue Konstruktionsansatz ICON (Intelligent Construction) zur Anwendung. Durch die Kombination von bionischem Design und computergestützter Strukturoptimierung sowie den Einsatz multifunktionaler Baugruppen und intelligenter Materialien kann nicht nur das Gewicht deutlich reduziert, sondern gleichzeitig auch die Stabilität erhöht werden.

Beste Voraussetzungen für alternative Antriebe. Beste Voraussetzungen für die Mobilität der Zukunft.

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