An Gastankstellen in Europa findet man bis zu 300 verschiedene Anschlusssysteme, die zum Befüllen von Gasflaschen – sofern überhaupt möglich – spezielle Adapter benötigen. Eine große Erleichterung sind hier Gastankflaschen fürs Wohnmobil oder ein fest eingebauter Gastank im Wohnmobil.
Hiermit kann man nun Autogastankstellen anfahren und bequem den Gasvorrat aufstocken. Es gibt hier europaweit lediglich vier verschiedene Adapter zum Aufschrauben auf den Zapfhahn. Auf Wunsch kann man diese Adapter beim Kauf mitliefern lassen. Ebenso lassen sich zwei parallel geschaltete Tankflaschen als Doppelflaschen realisieren.
Beim Auftanken beendet das Ventil den Tankvorgang bei Erreichen des optimalen Füllniveaus automatisch. Pro Liter Autogas verlangen die Tankstellen zur Zeit rund 60 Cent, die Füllung einer 11-kg-Flasche würde analog also um die 13 Euro kosten.
Wo Licht ist, findet sich allerdings auch Schatten. Der für den Winterbetrieb wichtige Propananteil ist beim Autogas vergleichsweise gering, er liegt je nach saisonaler Mischung bei 40 bis 60 Prozent. Der entsprechend hohe Butananteil im Autogas sorgt gerade beim kleinen Brenner am Absorberkühlschrank für verstärkte Rußbildung. Hier schafft übrigens ein kleiner Zusatzlüfter veritable Abhilfe.
Gastankflaschen fürs Wohnmobil
Zur Zeit gibt es zwei Anbieter von Gastankflaschen fürs Wohnmobil. Die Firma Wynen aus Viersen setzt auf Gastankflaschen aus Stahl, bei Alugas wird stattdessen das leichtere Aluminium verwendet. Wynen hat allerdings bereits leichtere Modelle im Angebot angekündigt. Sowohl die Stahl-Gastankflaschen als auch die Alu-Gastankflaschen werden mit einer speziellen Halterung fest im Wohnmobil installiert. Diese Halterung hält erstens einem Unfall stand und stellt die vom Gesetzgeber verlangte Betankung im aufrechten Zustand sicher.
Die Befüllung erfolgt entweder direkt, festinstallierte Gastankflaschen können aber auch über einen optionalen Außenanschluss komfortabel von außen betankt werden.
Einbau eines Gastanks im Wohnmobil
Wynen bietet neben den Gastankflaschen auch verschiedene Gastanks fürs Wohnmobil zur Unterflurmontage an, die mittels einer spezifischen Zinkgrundierung und einer soliden Pulverbeschichtung dauerhaft gegen Steinschlag und Streusalz geschützt sind.
Überprüfung der Gasanlage im Wohnmobil
Gasanlagen im Wohnmobil müssen nach dem Einbau – also vor der ersten Inbetriebnahme – und dann alle zwei Jahre sowie nach jeder Veränderung von einem DVFG-anerkannten Sachkundigen geprüft werden. Diese Prüfung ist gemäß VdTÜV, auf Grundlage des § 30 StVZO, Voraussetzung für das Bestehen der HU bei Wohnmobilen.
Auch der bloße Transport von Gasflaschen im Wohnmobil kann einen Verstoß gegen die Bestimmungen der Gefahrgutverordnung bzw. des ADR darstellen, wenn die Gasanlage nicht ordnungsgemäß übergeprüft worden ist.
Eine ungeprüfte Gasanlage kann darüberhinaus den Versicherungsschutz einschränken. Bei einem Brandschaden verlangen die meisten Wohnmobil-Versicherungen zunächst die Gasprüfbescheinigung zur Einsicht.
Prüfbuch zur Hauptuntersuchung (HU) mitbringen
Die gelbe Prüfbescheinigung dokumentiert die Überprüfung der Gasanlage im Wohnmobil und bescheinigt sowohl Erst- als auch Wiederholungsprüfungen. Zusätzlich erhält man eine Prüfplakette mit der Jahreszahl der nächsten Prüfung. Allerdings hat dieser Aufkleber allein keine Aussagekraft, da nur die Prüfbescheinigung der Gasanlage über das genaue Prüfdatum und dessen Gültigkeitszeitraum Aufschluss gibt.
Wenn das Wohnmobil zur HU vorgeführt wird, muss dem TÜV-Prüfer dieses Prüfbuch für die Flüssiggasanlage vorliegen. Ist dies nicht der Fall, liegt also keine gültige Prüfbescheinigung für die Gasanlage vor, darf der Prüfingenieur für ein Wohnmobil keine HU-Plakette zuteilen.
Wissenswertes über Gas im Wohnmobil
Reisemobil PRO erläutert die Funktionsweise von Gas im Wohnmobil und zeigt, worauf man bei Gasflaschen, Gastanks und Gasreglern achten sollte und wie man die Gasversorgung im Wohnmobil in Deutschland und Europa sicherstellt: