Die Beleuchtung am Fahrrad kommt heute nicht mehr von einem schwachen Dynamo. LED-Technik und Gesetzesänderungen haben neue Möglichkeiten im Bereich der Fahrradbeleuchtung geschaffen.
Akku-Beleuchtung ist heute offiziell erlaubt und LED-Technik ist mittlerweile der Standard. Reisemobil PRO zeigt die besten Fahrradlampen für die anstehende dunkle Jahreszeit. Allgemein gilt beim Kauf zu beachten: Um StVZO-konform im Straßenverkehr genutzt zu werden, muss jedes Front- oder Rücklicht über eine Zulassung vom Kraftfahrtbundesamt verfügen, erkennbar an der sogenannten K-Nummer.
Fernlicht fürs E-Bike
Neu und ausschließlich als Fernlicht fürs E-Bike bringt Busch & Müller einen Frontscheinwerfer mit StVZO-zugelassenem Fernlicht namens „IQ-XM“ heraus. Der Scheinwerfer vervollständigt die IQ-X-Reihe, ist aber explizit für die Energieversorgung durch den E-Bike-Akku gedacht. „Zusätzlich zu den bekannten Merkmalen seiner Brüder wie dem Alu-Gehäuse und der Gabelkopfmontage, hat der IQ-XM auch einen Lenkertaster bekommen“, erklärt Sebastian Göttling von Busch & Müller. Mit diesem schalten E-Radler bequem in den Aufblend- bzw. Abblendmodus. Die Lichtstärken betragen 120 respektive 80 Lux. Genau wie bei Kraftfahrzeugen reicht die kleinere Leuchtstufe für den Verkehr innerorts aus; bei Fahrten durch den finsteren Wald oder überland bringt der hellere Modus das richtige Maß an Sehen und Gesehenwerden. Abblenden wird hier dann zur Pflicht, denn die Hell-Dunkel-Grenze, die etwa für die StVZO-Zulassung obligatorisch ist und wird vom Fernlicht überstrahlt. Der E-Bike-Scheinwerfer mit Fernlicht kommt im Herbst 2018 in den Handel, wird vorerst nur in schwarz eloxiert und zum Preis von 199 Euro erhältlich sein.
150 Lux Frontleuchte fürs E-Bike
Ganze 150 Lux Beleuchtungsstärke macht Busch & Müller an E-Bikes möglich – mit dem Frontscheinwerfer „Lumotec IQ-X E“. Er ist für alle E-Bikes geeignet, deren Lichtausgang zwischen sechs und 60 Volt Spannung bei einer Mindest-Nennleistung von 7,5 Watt liegt – das gilt u.a. für alle Bosch-Antriebe ab 2014. Der 2016 vorgestellte, optisch identische Strahler Busch & Müller IQ-X ist hingegen für Wechselspannung von Nabendynamos und maximal drei Watt konzipiert. Der IQ-X E macht sich die im Vergleich zum Dynamo größere Leistung des Antriebs-Akkus zunutze, indem er die 1,5-fache Lichtausbeute auf die Straße bringt. Der IQ-X E lässt per Taster mit blau glimmendem Ring an der Rückseite an- und ausschalten. Ein Reflektor ist optional montierbar, das Tagfahr- und Standlicht hingegen sind Standard. Eine Ausführung für S-Pedelecs ohne Schalter ist in Planung. Der neue Scheinwerfer ist in schwarz für rund 110 Euro erhältlich.
Standard-Set aus Front- und Rücklicht
Wer sein Fahrrad für den Herbst mit einem hochwertigen Licht-Set ausstatten möchte, der ist mit der Kombination aus Scheinwerfer „Ixon Core“ und Rücklicht „Ixxi“ (Setpreis: 54 Euro) aus dem Hause Busch & Müller auf der sicheren Seite. Der Akku-Scheinwerfer verfügt über zwei Beleuchtungsstufen (50 und zwölf Lux) und eine Laufzeit von bis zu 15 Stunden. Er lässt sich dank einer Universalhalterung an allen gängigen Lenkern befestigen. Mit 112 Gramm ist der Scheinwerfer äußerst leicht. Das Rücklicht wird per Halterung an der Sattelstütze montiert und liefert bis zu 15 Stunden die nötige Sichtbarkeit.
Lampe für die Trikottasche
Wenn die Feierabendrunde etwas länger dauert, bietet US-Hersteller Lezyne mit dem Hector StVZO 40 (37 Euro) einen kompakten Scheinwerfer für die Trikottasche an. Die Akku-Leuchte verfügt über einen Blast-Modus mit 40 Lux sowie einen Economy-Modus mit 15 Lux. Die maximale Leuchtdauer liegt in etwa bei 2,5 Stunden. Befestigt wird der Scheinwerfer schnell und einfach per Band, das sich an alle gängigen Lenkerformen anpasst. Selbst eine Befestigung an aerodynamisch flachen Lenkern ist möglich, was Rennradfahrer freuen wird.
Scheinwerfer mit Batterie
Seit der Änderung von §67 StVZO im Juni 2017 sind nun auch Lichter mit Batterien (und nicht nur Akkus) erlaubt. Ein Beispiel ist das Frontlicht Voxom Lv5 zum Preis von 49 Euro, das mit vier AAA-Batterien betrieben wird und sich darum überall nachladen lässt. Der Hersteller gibt die Laufzeit mit rund drei Stunden an, bei der Maximalleistung liegt der Frontstrahler ungefähr bei 20 Lux.
Weitsicht für Radsportler
Maximal 150 Lux Leuchtkraft bringt der LED-Akku-Scheinwerfer Ixon Space (199 Euro) von Busch & Müller. Die Leuchtkraft lässt sich in acht verschiedenen Helligkeitsstufen regulieren. Die entsprechende Restleuchtdauer wird, wie die Uhrzeit, auf einer LED-Anzeige angegeben. Der Akku ist per USB aufladbar und kann außerdem als Powerbank für andere elektronische Geräte genutzt werden, was Radreisenden zugute kommt. Durch eine universelle Lenkerhalterung lässt sich der Ixon Space an allen gängigen Radlenkern montieren – auch bei Rennrädern oder Mountainbikes.
Licht im Helm
Zusätzliche Rücklichter dürfen am Körper ohne Einschränkungen getragen werden. Eine beliebte Möglichkeit, die Sicherheit zu erhöhen, ist deshalb ein in den Helm integriertes Rücklicht. Die Rückstrahler leuchten im Winkel von 180 Grad nach hinten und geben dem Radfahrer eine verbesserte Sichtbarkeit, wenn das Fahrradrücklicht etwa durch parkende Autos verdeckt wird. Sicherheitsspezialist Abus verbaut die Lösung darum im Stadthelm Abus Urban I 2.0 Signal (UVP 99,95 Euro). Für mehr Sichtbarkeit verfügt der Helm zusätzlich über verschiedene Reflektoren.
Klein, fein und leuchtstark
Der Busch & Müller IQ-XS (79,90 Euro) von Busch & Müller fällt insbesondere durch seinen kompakten Aufbau ins Auge. Der kleine Scheinwerfer wiegt gerade einmal um die 80 Gramm, verfügt jedoch über ausreichende 80 Lux Beleuchtungsstärke. Der Dynamoscheinwerfer ist ausgestattet mit aktueller LED-Technik sowie Tagfahr- und Standlicht. Kombiniert wird er beispielsweise mit dem winzigen Rücklicht „µ“ (49,90 Euro) ebenfalls von Busch & Müller. Der Rückstrahler kann am Schutzblech, an Rahmenstreben oder Sattelstütze verbaut werden und strahlt in einem Winkel von 320 Grad. Somit sind auch seitliche und schräge Sichtbarkeit gegeben.
Für Nachtfahrer und Outdoor-Fans
Mit der Produktreihe „PWR“ stellt Knog eine modulare Beleuchtungsserie für Outdoor-Sportler vor. Das System besteht aus drei unterschiedlich hellen Leuchtköpfen und drei Powerbanks, die sich nach Belieben miteinander und mit unterschiedlichen Halterungen kombinieren lassen. Die Leuchtmodi der LED lassen sich per Computer modifizieren, um Leuchtkraft und -dauer besser zu nutzen. Die PWR-Produkte ab 60 Euro sind jedoch nicht StVZO-konform und somit nur für Radfahrer abseits von Straßen und für andere Outdoor-Sportarten eine Alternative.
Beleuchtung für Fahrrad-Anhänger
Seit Jahresbeginn 2018 ist Beleuchtung an Kinder- und Transportanhängern vorgeschrieben. Anhängerspezialist Croozer hat für sein Modell „Kid plus“ (ab 849 Euro) als erster Hersteller eine integrierte Lichtlösung entwickelt und hat das Licht direkt in den Anhängergriff verbaut. Es ist sensorgesteuert, schaltet sich also automatisch bei Bewegung und Eintreten der Dunkelheit ein. Eine Nachleuchtfunktion von vier Minuten entspricht etwa der Standlichtfunktion an Fahrrädern, gibt also Sicherheit beim Stehen an der Ampel. Die Akkus können per USB aufgeladen werden und halten bis zu 15 Stunden.
Für Nostalgiker
Eine nostalgische Form, verbunden mit moderner Halogentechnik und einem integrierten Ringreflektor, vereint der „Retro“-Scheinwerfer (34,90 Euro) von Busch & Müller. Der Dynamoscheinwerfer passt besonders gut zu Rädern mit klassischen Rahmendesigns, wie etwa Schwanenhalsrahmen, und kann dabei als Element mit moderner Technik nachgerüstet werden. Seine Leuchtkraft mit 17 Lux gehört zwar nicht zu den stärksten am Markt, aber liegt noch über der seit 2003 gültigen Zehn-Lux-Regel.